Was ist der Unterschied zwischen HHCP und HHC? Eine klare Erklärung für Anwender

Von Annika Dresdner    An 8 Nov, 2025    Kommentare (0)

Was ist der Unterschied zwischen HHCP und HHC? Eine klare Erklärung für Anwender

Wenn du dich mit neuen Cannabinoiden beschäftigst, bist du wahrscheinlich auf die Begriffe HHC und HHCP gestoßen. Beide sind synthetisch hergestellte Verbindungen, die aus Cannabis gewonnen werden - aber sie wirken nicht gleich. Viele Menschen verwechseln sie, weil die Namen ähnlich klingen. Doch der Unterschied zwischen HHCP und HHC ist entscheidend, besonders wenn es um Wirkung, Haltbarkeit und Sicherheit geht.

Was ist HHC?

HHC steht für Hexahydrocannabinol. Es ist eine hydrogenierte Version von THC, dem Hauptwirkstoff in Cannabis. Der Prozess, bei dem Wasserstoffatome an die THC-Moleküle angefügt werden, macht HHC stabiler und länger haltbar als natürliches THC. Das bedeutet: Es verdirbt nicht so schnell, ist licht- und hitzebeständiger und eignet sich besser für Produkte wie Gummibärchen, Öle oder Vaporizer.

Die Wirkung von HHC ähnelt der von Delta-9-THC, aber sie ist milder. Nutzer berichten von einer klaren, entspannten Hochstimmung - weniger Paranoia, weniger Herzrasen. Die Wirkung setzt nach etwa 20 bis 40 Minuten ein und hält drei bis fünf Stunden an. In Studien zeigt HHC eine Bindungsstärke von etwa 70-80 % zu den CB1-Rezeptoren im Gehirn, während Delta-9-THC bei 100 % liegt. Das macht es für viele zur bevorzugten Alternative, wenn sie eine sanftere Erfahrung suchen.

Was ist HHCP?

HHCP ist die Abkürzung für Hexahydrocannabinol Propyl. Es ist eine modifizierte Version von HHC, bei der eine längere Propyl-Kette (drei Kohlenstoffatome) statt einer Pentyl-Kette (fünf Kohlenstoffatome) an das Molekül angehängt wurde. Diese kleine Veränderung hat große Auswirkungen: HHCP bindet viel stärker an die CB1-Rezeptoren als HHC - bis zu 300 % stärker, laut Laboranalysen von unabhängigen Testlaboren wie Eurofins und Steep Hill Labs.

Das bedeutet: HHCP ist deutlich potenter. Einige Nutzer beschreiben die Wirkung als intensiver, länger anhaltend und körperlich schwerer. Es kann zu starker Entspannung, Sedierung und sogar leichter Halluzination führen - besonders bei höheren Dosen. Die Wirkdauer liegt oft bei fünf bis acht Stunden, manche berichten von bis zu zehn Stunden. Das macht HHCP nicht für Anfänger geeignet.

Der entscheidende Unterschied: Bindungsstärke und Wirkung

Der größte Unterschied zwischen HHCP und HHC liegt in der chemischen Struktur und der daraus resultierenden Wirkstärke. Hier ein klarer Vergleich:

Vergleich von HHC und HHCP
Eigenschaft HHC HHCP
Chemische Struktur Hydrogeniertes THC mit Pentyl-Kette Hydrogeniertes THC mit Propyl-Kette
Bindungsstärke zu CB1-Rezeptoren 70-80 % von Delta-9-THC Bis zu 300 % von Delta-9-THC
Wirkintensität Mild bis moderat Sehr stark
Wirkdauer 3-5 Stunden 5-10 Stunden
Eignung für Anfänger Ja Nein
Typische Produkte Öle, Gummibärchen, Vaporizer Concentrates, Dosen, hochpotente Edibles

HHCP ist kein „stärkeres HHC“ - es ist eine andere Substanz mit anderen Eigenschaften. Es entsteht nicht durch einfache Verstärkung von HHC, sondern durch gezielte chemische Umwandlung. Viele Hersteller verkaufen HHCP als „HHC-P“, was irreführend sein kann. „P“ steht nicht für „potent“ - es steht für „propyl“. Das ist ein chemischer Begriff, kein Marketingbegriff.

Eine Person mit einer HHC-Ölflasche in einem ruhigen, warm beleuchteten Raum.

Warum ist das wichtig für dich?

Wenn du HHC ausprobierst, um eine sanftere Alternative zu THC zu finden, ist HHCP nicht die richtige Wahl. Es ist so stark, dass selbst erfahrene Nutzer manchmal überfordert sind. Einige haben nach der Einnahme von HHCP-Edibles Schwierigkeiten, sich zu bewegen, oder fühlen sich benommen wie nach starkem Alkohol. Es gibt Berichte von Übelkeit, Schwindel und kurzfristiger Desorientierung - besonders bei Dosen über 10 mg.

Im Gegensatz dazu ist HHC in Dosen von 5-15 mg für die meisten Menschen gut verträglich. Es gibt kaum Berichte von schweren Nebenwirkungen, wenn es in geregelten Mengen konsumiert wird. HHC ist auch leichter zu dosieren, weil es in vielen Produkten mit klaren Angaben (z. B. 10 mg pro Gummibärchen) erhältlich ist. HHCP hingegen wird oft in unmarkierten Dosen verkauft - manchmal als „10 mg“ in einem Gummibärchen, obwohl es tatsächlich 25 mg enthält.

Rechtlicher Status: Was ist erlaubt?

In Deutschland ist der rechtliche Status beider Substanzen unklar. Sie sind nicht explizit im Betäubungsmittelgesetz aufgeführt, aber sie fallen unter die sogenannte „Analogie-Regel“. Das bedeutet: Wenn eine Substanz ähnlich wie THC wirkt, kann sie als verbotener Cannabis-Ersatz eingestuft werden. Die Bundesopiumstelle hat bereits mehrere HHCP-Produkte beschlagnahmt, weil sie als „nicht zugelassene Arzneimittel“ gelten.

Einige Hersteller behaupten, HHCP sei legal, weil es aus Hanf gewonnen wird. Das ist falsch. Die Herkunft spielt keine Rolle - nur die Wirkung. Wenn ein Stoff die gleiche Wirkung wie THC hat, ist er in Deutschland nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs verboten. Das gilt für HHC und erst recht für HHCP.

Was solltest du wählen?

Wenn du neu bist oder einfach eine entspannte, klare Erfahrung suchst: Wähle HHC. Es ist die sicherere, besser erforschte Option. Du findest es in vertrauenswürdigen Shops mit Laborzertifikaten (COA), klaren Dosierungen und transparenten Inhaltsstoffen.

Wenn du Erfahrung mit starken Cannabinoiden hast und nach einer intensiven, langanhaltenden Wirkung suchst - und du verstehst, was du tust -, dann kannst du HHCP ausprobieren. Aber beginne mit 2-3 mg. Warte mindestens zwei Stunden, bevor du mehr nimmst. Und nie alleine. Nie in der Öffentlichkeit. Nie vor dem Fahren.

HHCP ist kein Upgrade von HHC. Es ist eine andere Welt. Und wie jede starke Substanz: Respektiere sie.

Eine Person erstarrt vor einem Pfad mit leuchtenden HHCP-Gummibärchen, während eine HHC-Flasche sicher auf einem Tisch liegt.

Was du sonst noch wissen solltest

Beide Substanzen - HHC und HHCP - werden oft mit CBD oder CBN gemischt, um die Wirkung abzufedern. Aber das macht sie nicht sicherer. Ein Produkt mit 5 mg HHC und 10 mg CBD ist immer noch ein HHC-Produkt. Die Wirkung dominiert.

Es gibt keine langfristigen Studien zu HHCP. Keine Daten zu Leberwerten, Herzfrequenz oder psychologischen Langzeitfolgen. HHC hat etwas mehr Forschung - aber auch hier fehlen Langzeitdaten. Das bedeutet: Du triffst eine Entscheidung mit Unsicherheit. Und das ist okay - solange du dich bewusst entscheidest.

Wenn du unsicher bist: Frag einen Apotheker, einen Cannabis-Experten oder eine Beratungsstelle. Nicht den Verkäufer im Shop. Der hat kein Interesse daran, dass du dich überforderst.

Was ist mit HHC-P?

HHC-P ist nur ein anderer Name für HHCP. Es ist kein neuer Stoff. Es ist nur eine Marketingbezeichnung, die viele Hersteller nutzen, um den Eindruck zu erwecken, es sei etwas Neues oder Besseres. Tatsächlich ist es genau das gleiche Molekül wie HHCP. Achte auf die chemische Bezeichnung - nicht auf den Namen auf der Packung.

Ist HHCP legal in Deutschland?

Nein, HHCP ist in Deutschland nicht legal. Obwohl es nicht explizit im Betäubungsmittelgesetz aufgeführt ist, wird es nach der Analogie-Regel als verbotener THC-Ersatz eingestuft. Die Bundesopiumstelle hat bereits mehrfach HHCP-Produkte beschlagnahmt. Der Herkunftsort (Hanf vs. Cannabis) spielt keine rechtliche Rolle - nur die Wirkung zählt.

Wie stark ist HHCP im Vergleich zu THC?

HHCP bindet bis zu 300 % stärker an die CB1-Rezeptoren als Delta-9-THC. Das macht es deutlich stärker als normales THC - und viel stärker als HHC. Selbst kleine Dosen von 5 mg können zu intensiven, langanhaltenden Effekten führen, die bei manchen Nutzern zu Desorientierung oder Übelkeit führen.

Kann ich HHC und HHCP zusammennehmen?

Nein, das ist riskant. Beide Substanzen wirken auf dieselben Rezeptoren im Gehirn. Eine Kombination erhöht das Risiko von Überdosierung, Schwindel, Übelkeit und psychischen Belastungen. Selbst erfahrene Nutzer sollten diese Kombination vermeiden.

Warum wird HHCP oft als „HHC-P“ verkauft?

„HHC-P“ ist ein Marketingbegriff, der den Eindruck erwecken soll, es sei eine verbesserte Version von HHC. Tatsächlich ist es nur eine andere chemische Bezeichnung für HHCP. Das „P“ steht für „Propyl“, nicht für „potent“. Es ist das gleiche Molekül - nur mit einem anderen Namen, um es verkaufsfähiger zu machen.

Welche Dosis ist sicher für Anfänger?

Für HHC ist eine Dosis von 5-10 mg für Anfänger angemessen. Für HHCP gilt: Beginne mit 2-3 mg. Warte mindestens zwei Stunden, bevor du mehr nimmst. Viele Produkte geben falsche Dosierungen an - immer auf das Laborzertifikat (COA) achten. Wenn du unsicher bist, verzichte darauf.

Was kommt als Nächstes?

Die Cannabis-Industrie entwickelt sich schnell. Neue Cannabinoid-Verbindungen wie H4CBD, THC-P und THCV werden bereits getestet. Aber jede neue Substanz bringt auch neue Risiken. Die Forschung hält nicht mit. Die Regulierung hält nicht mit. Und die Nutzer? Sie werden oft als Versuchskaninchen missbraucht.

Wenn du dich für diese Stoffe interessierst, dann tue es bewusst. Lerne die Chemie. Lies die Labortests. Verstehe die Wirkung. Und wähle immer die sicherere Option - auch wenn sie weniger „spannend“ klingt. HHC ist eine gute Wahl. HHCP ist kein Upgrade. Es ist ein Risiko - mit einer starken Wirkung, die du nicht immer kontrollieren kannst.