Wenn du unter chronischen Nervenschmerzen leidest, weißt du, wie frustrierend es ist, wenn herkömmliche Medikamente nur kurzfristig helfen - oder gar nicht. Neuropathie, die oft durch Diabetes, Chemotherapie oder Rückenprobleme ausgelöst wird, macht sich durch brennende, stechende oder taube Gefühle in Händen und Füßen bemerkbar. Viele suchen nach natürlichen Alternativen. Eine davon ist CBG, das sogenannte CBG (Cannabigerol). Aber hilft es wirklich? Und wie funktioniert es?
Was ist CBG und wie unterscheidet es sich von CBD?
CBG ist ein Cannabinoid, das in der Hanfpflanze vorkommt - aber nur in winzigen Mengen. Während CBD in vielen Sorten bis zu 20 % ausmachen kann, liegt der CBG-Anteil meist unter 1 %. Deshalb wird es auch das "Mutter-Cannabinoid" genannt: CBG ist der chemische Vorläufer von CBD, THC und anderen Cannabinoiden. Im jungen Pflanzenwachstum ist CBG am höchsten, dann wandelt sich der Großteil in andere Verbindungen um.
Im Gegensatz zu CBD wirkt CBG nicht nur auf die Endocannabinoide Rezeptoren (CB1 und CB2), sondern auch auf andere Zielstrukturen im Körper. Es bindet stark an TRP-Kanäle, die für Schmerzempfindung und Entzündung verantwortlich sind. Außerdem hemmt es die Wiederaufnahme von Anandamid, einem körpereigenen Botenstoff, der für Stimmung und Schmerzkontrolle wichtig ist. Das macht CBG zu einem vielversprechenden Kandidaten bei neurologischen Beschwerden - besonders bei Neuropathie.
Wie wirkt CBG bei Nervenschmerzen?
Neuropathische Schmerzen entstehen, wenn Nerven beschädigt oder überreizt sind. Sie senden falsche Signale an das Gehirn - als ob etwas brennt, auch wenn nichts da ist. Studien zeigen, dass CBG entzündungshemmend und neuroprotektiv wirkt. Eine 2020-Studie an Tieren mit chemisch induzierter Neuropathie zeigte, dass CBG die Schmerzempfindlichkeit signifikant reduzierte, ohne sedierende Effekte zu verursachen. Andere Forschungen deuten darauf hin, dass CBG die Aktivität von Gliazellen hemmt, die bei chronischen Schmerzen oft überaktiv werden und die Nerven weiter reizen.
Diese Wirkung ist besonders wichtig, weil viele Medikamente gegen Neuropathie - wie Gabapentin oder Amitriptylin - starke Nebenwirkungen haben: Müdigkeit, Gewichtszunahme, Benommenheit. CBG scheint dagegen gut verträglich zu sein. In klinischen Versuchen mit Menschen traten kaum Nebenwirkungen auf, selbst bei höheren Dosen von bis zu 200 mg täglich.
Kann CBG-Kosmetik helfen?
Ein großer Teil der CBG-Produkte auf dem Markt sind Cremes, Öle oder Balsame - also CBG-Kosmetik. Viele Menschen wenden sie lokal auf die schmerzenden Stellen an: die Füße, die Hände, den Rücken. Und das ist kein Zufall. Die Haut enthält Endocannabinoide Rezeptoren - genau wie das Nervensystem. Wenn du CBG auf die Haut aufträgst, kann es dort direkt wirken, ohne erst durch den Verdauungstrakt zu gehen.
Einige Nutzer berichten von einer spürbaren Linderung innerhalb von 20 bis 40 Minuten nach der Anwendung. Besonders bei brennenden Schmerzen oder Kribbeln in den Zehen scheint die lokale Anwendung effektiv zu sein. Die Wirkung ist nicht so stark wie bei oraler Einnahme, aber sie ist gezielter und hat kaum systemische Nebenwirkungen. Für Menschen, die keine Tabletten nehmen wollen, ist das eine gute Option.
Achte aber darauf: Nicht jede CBG-Creme ist gleich. Viele Produkte enthalten nur Spuren von CBG - oft weniger als 1 % - und viel Füllstoffe wie Parfüm oder Alkohol. Suche nach Produkten mit mindestens 5 % CBG und ohne künstliche Zusätze. Die besten Produkte listen den genauen Cannabinoid-Gehalt auf dem Etikett auf und stammen aus zertifizierten Anbauten.
Wie nimmst du CBG ein - oral oder lokal?
Es gibt zwei Hauptwege: topisch (auf die Haut) und oral (unter der Zunge oder als Kapsel). Beide haben ihre Vor- und Nachteile.
- Topisch (Creme, Balsam): Ideal für lokalisierte Schmerzen, wie brennende Füße oder taube Finger. Wirkt schnell, aber nur an der Stelle, wo du es aufträgst. Keine systemische Wirkung - also kein Einfluss auf Stimmung oder Schlaf.
- Oral (Öl, Kapseln): Wirkung geht über die ganze Körperregion. Besser bei verbreiteten Schmerzen, z. B. bei Diabetes-Neuropathie in Händen und Füßen. Wirkung setzt nach 30-90 Minuten ein und hält 4-6 Stunden an. Kann auch beruhigend wirken, was bei Schlafstörungen durch Schmerzen hilfreich ist.
Wenn du erstmalig CBG ausprobierst, beginne mit einer niedrigen Dosis: 5-10 mg pro Tag. Beobachte, wie dein Körper reagiert. Nach einer Woche kannst du langsam erhöhen - bis zu 25-50 mg täglich sind bei Neuropathie oft nötig, um spürbare Ergebnisse zu erzielen.
Was sagen Menschen, die CBG ausprobieren?
Immer mehr Betroffene teilen ihre Erfahrungen online. Eine Frau aus München, die seit 12 Jahren unter Diabetes-Neuropathie leidet, schreibt: "Nach 3 Wochen CBG-Öl unter der Zunge war das brennende Gefühl in meinen Zehen um 60 % zurückgegangen. Ich brauche jetzt weniger Gabapentin."
Ein Mann aus Berlin, der nach einer Chemotherapie starke Nervenschmerzen bekam, sagt: "Ich habe CBG-Creme auf die Fußsohlen aufgetragen. Nach drei Tagen konnte ich wieder barfuß gehen - ohne Schmerzmittel."
Diese Erfahrungen sind natürlich keine wissenschaftlichen Studien - aber sie zeigen, dass CBG bei vielen Menschen eine echte Verbesserung bringt. Besonders wenn andere Behandlungen versagt haben, ist es eine sinnvolle Ergänzung.
Was ist mit THC und CBD? Ist CBG besser?
CBG ist nicht der einzige Cannabinoid, der bei Neuropathie helfen kann. CBD ist weitaus besser erforscht und wird oft als Standard empfohlen. Doch CBG hat einige Vorteile:
- Stärkere Wirkung auf TRP-Kanäle: CBG bindet stärker als CBD an die Rezeptoren, die Schmerz und Entzündung steuern.
- Keine Sedierung: CBD kann bei manchen Menschen müde machen. CBG wirkt eher wach und fokussiert - ideal für den Tag.
- Neuroprotektion: CBG fördert das Wachstum von Nervenzellen, was bei chronischer Schädigung wichtig ist.
Einige Experten empfehlen daher eine Kombination: CBD für die allgemeine Entzündungshemmung, CBG für gezielte Nervenberuhigung. THC ist ebenfalls wirksam - aber in Deutschland nur verschreibungspflichtig und mit psychotropen Effekten verbunden. Für viele ist CBG daher die attraktivere, legalere und verträglichere Option.
Welche Risiken gibt es?
CBG ist im Allgemeinen sicher. Es ist nicht psychoaktiv, nicht süchtig machend und hat kaum Nebenwirkungen. In seltenen Fällen können leichte Magenbeschwerden oder trockener Mund auftreten - besonders bei hohen Dosen.
Wichtig: CBG kann die Wirkung von Medikamenten beeinflussen, die über das Leberenzym CYP3A4 verstoffwechselt werden - wie Blutverdünner, Antiepileptika oder bestimmte Antidepressiva. Wenn du regelmäßig Medikamente nimmst, sprich mit deinem Arzt, bevor du CBG einnimmst.
Auch die Qualität zählt. Viele CBG-Produkte sind schlecht verarbeitet oder enthalten unerwartete Verunreinigungen. Kaufe nur von Anbietern, die dritte Labortests (COA) veröffentlichen - und prüfe, ob der CBG-Gehalt wirklich stimmt.
Fazit: Lohnt sich CBG bei Neuropathie?
Ja - aber mit klaren Erwartungen. CBG ist kein Wundermittel. Es wird deine Schmerzen nicht komplett zum Verschwinden bringen - aber es kann sie deutlich lindern, besonders wenn andere Behandlungen nicht funktionieren. Die besten Ergebnisse erzielen Menschen, die CBG als Teil eines ganzheitlichen Ansatzes nutzen: mit Bewegung, guter Ernährung, Stressreduktion und gegebenenfalls medizinischer Betreuung.
Wenn du an Neuropathie leidest, ist CBG eine der wenigen natürlichen Optionen mit wissenschaftlichem Hintergrund und praktischer Erfahrung. Beginne mit einer kleinen Dosis, wähle hochwertige Produkte und beobachte, wie dein Körper reagiert. Viele berichten nach wenigen Wochen von einer spürbaren Verbesserung - und das ist mehr, als viele verschreibungspflichtige Medikamente bieten.
Kann CBG die Ursache von Neuropathie heilen?
Nein. CBG lindert die Symptome - wie Schmerzen, Kribbeln oder Brennen - aber es repariert keine geschädigten Nerven. Es ist eine unterstützende Therapie, keine Kur. Für eine echte Ursachenbehandlung brauchst du medizinische Diagnostik und gegebenenfalls spezifische Therapien, z. B. bei Diabetes oder Vitaminmangel.
Ist CBG legal in Deutschland?
Ja, solange das Produkt weniger als 0,2 % THC enthält und aus EU-zertifiziertem Hanf stammt. CBG-Kosmetik, Öle und Kapseln sind frei verkäuflich - aber nur, wenn sie nicht als Medizin beworben werden. Achte auf die Angaben auf dem Etikett: "Nahrungsergänzungsmittel" oder "äußerliche Anwendung" sind zulässig, "gegen Schmerzen" nicht.
Wie lange dauert es, bis CBG wirkt?
Bei topischer Anwendung (Creme) spürst du Wirkung oft nach 20-40 Minuten. Bei oraler Einnahme (Öl oder Kapseln) braucht es 30-90 Minuten. Bei chronischen Beschwerden wie Neuropathie zeigen sich die besten Ergebnisse erst nach 2-4 Wochen regelmäßiger Anwendung - Geduld ist wichtig.
Kann ich CBG mit CBD kombinieren?
Ja, und viele tun das. Die Kombination aus CBG und CBD kann synergistisch wirken - das heißt, sie verstärken sich gegenseitig. CBG wirkt gezielt auf Nervenschmerzen, CBD reduziert allgemeine Entzündungen und Spannung. Ein Produkt mit 10 % CBG und 5 % CBD ist eine gute Ausgangsbasis.
Wo finde ich verlässliche CBG-Produkte?
Suche nach Anbietern, die dritte Laborergebnisse (COA) öffentlich zeigen - mit genauen Werten für CBG, CBD, THC und Schadstoffe. Vermeide Produkte ohne Angaben zum Cannabinoid-Gehalt. Zuverlässige Marken in Deutschland sind z. B. HempMeds, NaturaCanna oder CannabiGold. Kaufe nicht bei Amazon oder unbekannten Online-Shops, wo die Qualität oft nicht kontrolliert ist.