Wenn du Hanfprotein als Teil deiner Ernährung verwendest, hast du dich vielleicht gefragt: Hanfprotein kann doch nicht auch den Blutdruck erhöhen, oder? Viele Menschen nehmen es wegen seines hohen Proteingehalts und seiner pflanzlichen Herkunft - besonders wenn sie vegan leben oder auf Milchprodukte verzichten. Aber es gibt Gerüchte, dass es den Blutdruck in die Höhe treiben könnte. Stimmt das?
Was ist Hanfprotein wirklich?
Hanfprotein ist ein Pulver, das aus den Samen der Hanfpflanze gewonnen wird. Es ist kein Cannabis, es enthält kein THC und macht auch nicht high. Die Samen werden nach der Ernte geschält, getrocknet und dann gemahlen. Das Ergebnis: ein nährstoffreiches Proteinpulver mit etwa 50 % Protein pro Portion. Neben Protein enthält es auch Ballaststoffe, Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, Magnesium, Zink und Eisen. Es ist eine der wenigen pflanzlichen Proteinquellen, die alle neun essentiellen Aminosäuren enthält - das macht es besonders wertvoll für Ernährungsbewusste.
Wie wirkt Hanfprotein auf den Blutdruck?
Studien zeigen genau das Gegenteil von dem, was viele befürchten. Hanfprotein enthält Peptide - kleine Eiweißbausteine - die als ACE-Hemmer wirken. ACE-Hemmer sind Substanzen, die ein Enzym blockieren, das normalerweise Blutgefäße verengt. Wenn dieses Enzym gehemmt wird, entspannen sich die Gefäße, der Blutdruck sinkt. Diese Wirkung ist vergleichbar mit bestimmten Blutdruckmedikamenten, nur natürlich und ohne starke Nebenwirkungen.
Eine Studie aus dem Jahr 2018, veröffentlicht im Journal of Agricultural and Food Chemistry, untersuchte genau diesen Effekt. Die Forscher gaben Mäusen mit hohem Blutdruck Hanfprotein-Extrakt. Nach vier Wochen zeigten die Tiere einen deutlich niedrigeren Blutdruck als die Kontrollgruppe. Ähnliche Ergebnisse wurden auch in menschlichen Studien beobachtet, wenn auch in kleinerem Umfang. Die Wirkung ist nicht sofort sichtbar, aber bei regelmäßiger Einnahme über Wochen hinweg kann sie messbar sein.
Warum gibt es dann die Angst vor Bluthochdruck?
Diese Angst kommt oft von Verwechslungen. Viele denken, Hanfprotein sei mit Marihuana verwandt - und Marihuana wird mit Herzrasen, Schwindel oder kurzfristigen Blutdrucksteigerungen in Verbindung gebracht. Das ist aber ein Irrtum. Hanfprotein stammt von den Samen, nicht von den Blüten. Es enthält keine psychoaktiven Substanzen. Die Wirkung von Hanfprotein auf den Körper ist völlig anders als die von THC-haltigen Cannabisprodukten.
Auch der Zusatz von Zucker oder Salz in einigen Hanfprotein-Produkten könnte die Angst verstärken. Wenn du ein billiges Hanfproteinpulver kaufst, das mit Zucker, künstlichen Aromen oder viel Salz angereichert ist, dann kann das tatsächlich den Blutdruck beeinflussen - aber nicht das Hanfprotein selbst. Es ist also nicht das Protein, das schuld ist, sondern die Zusatzstoffe in manchen Produkten.
Was du bei der Auswahl von Hanfprotein beachten solltest
Wenn du Hanfprotein für einen gesunden Blutdruck nutzen willst, dann achte auf drei Dinge:
- Kein Zusatz von Salz - Lies die Zutatenliste. Wenn „Salz“ oder „Natrium“ auf der Liste steht, ist das Produkt nicht ideal für Blutdruckbetroffene.
- Kein Zucker - Zucker führt zu Entzündungen und kann langfristig den Blutdruck erhöhen. Wähle ungesüßte Varianten.
- Organisch und kaltgepresst - Diese Verarbeitung erhält mehr Nährstoffe und vermeidet chemische Rückstände.
Ein gutes Hanfproteinpulver hat nur eine Zutat: Hanfsamenprotein. Mehr braucht es nicht.
Wie viel Hanfprotein ist sicher?
Die empfohlene Tagesdosis liegt bei 1-2 Esslöffeln (ca. 20-40 Gramm) pro Tag. Das entspricht etwa 10-20 Gramm Protein. Bei dieser Menge gibt es keine Hinweise auf negative Auswirkungen auf den Blutdruck - im Gegenteil: viele Nutzer berichten von besserer Durchblutung, weniger Müdigkeit und stabilerem Blutdruck.
Wenn du bereits Medikamente gegen Bluthochdruck einnimmst, sprich mit deinem Arzt. Hanfprotein kann die Wirkung von ACE-Hemmern verstärken. Das ist nicht gefährlich, aber es könnte dazu führen, dass dein Blutdruck zu stark sinkt. Dein Arzt kann dann die Medikamentendosis anpassen, wenn nötig.
Andere Vorteile von Hanfprotein für die Herzgesundheit
Es ist nicht nur der Blutdruck, der von Hanfprotein profitiert. Es hilft auch bei:
- Reduzierung von LDL-Cholesterin (dem „schlechten“ Cholesterin)
- Verbesserung der Gefäßelastizität durch Omega-3-Fettsäuren
- Senkung von Entzündungswerten im Körper
- Unterstützung der Herzrhythmusstabilität durch Magnesium
Einige Studien zeigen, dass Menschen, die regelmäßig pflanzliche Proteine wie Hanf, Erbsen oder Reisprotein zu sich nehmen, ein geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben als Menschen, die hauptsächlich tierisches Eiweiß konsumieren.
Was ist mit Allergien oder Nebenwirkungen?
Hanfprotein ist gut verträglich. Selten kann es bei empfindlichen Menschen zu leichten Blähungen oder Verdauungsbeschwerden kommen - besonders am Anfang. Das liegt an den Ballaststoffen. Trinke genug Wasser, und der Körper gewöhnt sich innerhalb von ein bis zwei Wochen daran.
Allergien gegen Hanf sind extrem selten. Wenn du eine Nussallergie hast, solltest du trotzdem vorsichtig sein, da Hanfsamen manchmal in Anlagen verarbeitet werden, die auch Nüsse verarbeiten. Achte auf die Kennzeichnung „kann Spuren von Nüssen enthalten“.
Fazit: Hanfprotein senkt - nicht erhöht - den Blutdruck
Hanfprotein verursacht nicht Bluthochdruck. Im Gegenteil: es ist eine natürliche, wissenschaftlich belegte Möglichkeit, den Blutdruck langfristig zu senken. Es ist kein Wundermittel, aber eine einfache, sichere und nährstoffreiche Ergänzung, die deine Herzgesundheit unterstützen kann - wenn du es richtig wählst.
Wenn du dich für Hanfprotein entscheidest, dann nimm ein reines, ungesüßtes, salzfreies Produkt. Kombiniere es mit viel Wasser, Bewegung und einer ausgewogenen Ernährung. Dann hast du nicht nur ein gutes Protein, sondern auch eine echte Herzkraft für deinen Alltag.
Kann Hanfprotein den Blutdruck erhöhen?
Nein, Hanfprotein erhöht nicht den Blutdruck. Im Gegenteil: Es enthält natürliche Peptide, die als ACE-Hemmer wirken und die Blutgefäße entspannen. Studien zeigen, dass regelmäßige Einnahme von reinem Hanfprotein den Blutdruck langfristig senken kann.
Ist Hanfprotein sicher bei Bluthochdruck?
Ja, Hanfprotein ist sicher und sogar empfehlenswert bei Bluthochdruck - solange es kein Zusatz von Salz oder Zucker enthält. Achte auf reine Produkte mit nur einer Zutat: Hanfsamenprotein. Wenn du Blutdruckmedikamente nimmst, sprich mit deinem Arzt, da Hanfprotein die Wirkung verstärken kann.
Warum wird Hanfprotein mit Cannabis verwechselt?
Weil beide aus der Hanfpflanze stammen. Doch Hanfprotein wird aus den Samen gewonnen, nicht aus den Blüten. Es enthält kein THC, macht nicht high und hat keine psychoaktive Wirkung. Die Angst vor Blutdrucksteigerung kommt von dieser Verwechslung - sie ist wissenschaftlich unbegründet.
Welche Hanfprotein-Produkte sollte ich vermeiden?
Vermeide Produkte mit Zucker, künstlichen Aromen, Salz oder Füllstoffen wie Maltodextrin. Auch Hanfprotein, das in Anlagen verarbeitet wird, die Nüsse oder Soja verarbeiten, kann bei Allergikern problematisch sein. Wähle immer ungesüßte, organische und salzfreie Varianten mit nur einer Zutat.
Wie lange dauert es, bis Hanfprotein den Blutdruck senkt?
Die Wirkung ist nicht sofort sichtbar. In Studien zeigten sich messbare Verbesserungen nach 4-8 Wochen regelmäßiger Einnahme. Gib deinem Körper Zeit. Kombiniere Hanfprotein mit einer salzarmen Ernährung und Bewegung für beste Ergebnisse.