M&M’s ist ein Schokoladenkonfekt von Mars Inc., das in bunten Zuckerglasuren verkauft wird. In den USA gibt es sie seit 1941, in Europa seit den 1970er‑Jahren. Die zentrale Frage lautet: Sind M&M’s in Europa verboten?
Rechtlicher Rahmen in der EU
Die Europäische Union regelt Lebensmittel über die Verordnung (EU) Nr. 1169/2011 zur Lebensmittelkennzeichnung und die Verordnung (EU) Nr. 1333/2008 zu Lebensmittelzusatzstoffen. Zuständig ist die European Food Safety Authority (EFSA), die wissenschaftliche Bewertungen von Zusatzstoffen vornimmt.
Nur Zusatzstoffe, die von EFSA ein positives Sicherheitsprofil erhalten haben, dürfen in Lebensmitteln verwendet werden. Wird ein Stoff nicht zugelassen, darf er in keinem EU‑Produkt auftauchen - das gilt auch für Farbstoffe, die in M&M’s zum Einsatz kommen.
Farbstoffe, E‑Nummern und das Problem
In den USA nutzen viele M&M’s den künstlichen Farbstoff Red 40 (E‑Number: E129). In der EU ist dieser Farbstoff zwar zugelassen, jedoch nur unter strengen Höchstmengen und mit Hinweis auf mögliche Allergien. Ein anderes Problem ist der Einsatz von Cochineal‑Extrakt (E‑Number: E120), ein roter Farbstoff aus Schildläusen. Einige EU‑Mitgliedsstaaten fordern ein Kennzeichnungspflicht für diesen Farbstoff, weil er bei empfindlichen Personen Reaktionen auslösen kann.
Zusätzlich dürfen in der EU keine Zusatzstoffe verwendet werden, die als krebserregend eingestuft sind (z.B. einige betäubende Farbstoffe). Die aktuelle Liste der zugelassenen Farbstoffe findest du im Anhang der Verordnung (EU) 1333/2008.
Unterschiede zwischen US‑ und EU‑M&M’s
Attribut | USA | Europa |
---|---|---|
Zutatenliste | Schokolade, Zucker, Red 40, Kakaobutter, ... | Schokolade, Zucker, E129 (Red 40), Kakaobutter, E120 (optional), ... |
Höchstmenge Farbstoffe | Keine gesetzliche Obergrenze | max. 100mg/kg für Red40 (EFSA‑Bewertung) |
Kennzeichnungspflicht | Nur bei Allergen‑Hinweis | Alle künstlichen Farbstoffe müssen deklariert werden |
Verpackungsdesign | Rote Packung, „Milk Chocolate“ | Gelbe Packung, Hinweis „EU‑Zutaten“ |
Der Kernunterschied liegt in der **Kennzeichnung**: In Europa musst du jede zugelassene Zusatzstoff‑E‑Nummer auf der Packung finden. Fehlende Angaben können auf ein Importprodukt hindeuten, das nicht den EU‑Standards entspricht.

Einfluss auf Verbraucher: Was bedeutet das für dich?
Falls du in Deutschland, Österreich oder der Schweiz lebst, kaufst du in der Regel die EU‑Version von M&M’s, die den Lebensmittelgesetz (LMG) in Kombination mit der Verordnung (EU) 1169/2011 einhält.
- Du findest die E‑Nummern in kleiner Schrift unter der Zutatenliste.
- Allergene wie Nüsse, Soja oder Milch sind deutlich hervorgehoben.
- Falls du empfindlich auf künstliche Farbstoffe reagierst, kannst du Produkte mit dem Hinweis „ohne Farbstoffe“ wählen - diese Variante wird in vielen EU‑Märkten angeboten.
Ein Import aus den USA (z.B. über Online‑Shops) kann jedoch die EU‑Kennzeichnungsvorschriften umgehen. Dort kann ein Farbstoff verwendet werden, der in der EU verboten oder streng limitiert ist.
Tipps für den sicheren Kauf
- Prüfe die Verpackung auf E‑Nummern. Die wichtigsten für M&M’s sind E129 (Red40) und E120 (Cochineal‑Extrakt).
- Achte auf das EU‑Siegel, das garantiert, dass das Produkt den europäischen Standards entspricht.
- Wenn du Farbstoffe vermeiden willst, suche nach der Bezeichnung „ohne Farbstoffe“ oder nach Varianten mit natürlichen Farbstoffen (z.B. E162 - Rote Bete‑Extrakt).
- Bei Online-Bestellungen prüfe die Produktbeschreibung genau. Viele Händler geben an, ob das Produkt EU‑konform ist.
- Bei Unsicherheit melde dich an die örtliche Lebensmittelüberwachung (z.B. das Landesamt für Verbraucherschutz).
Fazit: Kein generelles Verbot, aber strenge Regeln
Die kurze Antwort: M&M’s sind nicht in Europa verboten, sie unterliegen jedoch einer strengen Rechtslage. Nur zugelassene Farbstoffe und korrekte Kennzeichnung dürfen verwendet werden. Deshalb findest du in europäischen Supermärkten leicht identifizierbare Versionen, die den EU‑Lebensmittelvorschriften entsprechen. Importierte US‑Versionen können jedoch problematisch sein, wenn sie nicht ordnungsgemäß gekennzeichnet sind.

Häufig gestellte Fragen
Sind M&M’s in der EU legal?
Ja, sie sind legal, solange sie nur zugelassene Lebensmittelzusatzstoffe enthalten und korrekt gekennzeichnet sind.
Welche Farbstoffe dürfen in europäischen M&M’s verwendet werden?
In der EU sind unter anderem E129 (Red 40), E120 (Cochineal‑Extrakt) und E162 (Rote Bete‑Extrakt) erlaubt, jedoch mit Höchstgrenzen und Pflichtkennzeichnung.
Wie erkenne ich, ob ein M&M‑Produkt EU‑konform ist?
Achte auf das EU‑Siegel, die Angabe von E‑Nummern in der Zutatenliste und klare Allergen‑Hinweise. Produkte ohne diese Angaben sind meist nicht EU‑konform.
Gibt es in Europa eine vegane M&M‑Variante?
Ja, Mars bietet seit 2021 eine vegane Version an, die auf pflanzlicher Milchbasis und ohne tierische Farbstoffe (z.B. E120) hergestellt wird.
Kann ich M&M’s aus den USA importieren?
Der Import ist prinzipiell möglich, aber das Produkt muss die EU‑Kennzeichnungsvorschriften erfüllen. Ohne korrekte Etikettierung dürfen sie nicht in den Handel gelangen.