Absinthe ist seit Jahrhunderten von Legenden, Mythen und Kontroversen umgeben. Viele fragen sich, ob das grüne Elixier heute in den USA überall legal ist oder ob es immer noch Beschränkungen gibt. Dieser Guide gibt klare Antworten für jeden der 50 Bundesstaaten, erklärt die rechtlichen Grundlagen und zeigt, worauf Konsumenten achten sollten.
Wichtige Punkte
- Absinthe ist in den USA auf Bundesebene legal, solange der Thujon-Gehalt 10 mg/kg nicht überschreitet.
- Einige Bundesstaaten haben zusätzliche Auflagen oder verbieten den Verkauf an bestimmte Orte.
- Louisiana und Nebraska zählen zu den strengsten Regulierungsbehörden.
- Für Reisende gilt: Beim Importieren von bis zu 1 Liter pro Person gilt die Bundesregel, jedoch können lokale Kontrollen erfolgen.
- Ein Blick auf die aktuelle Tabelle spart Zeit und verhindert unangenehme Überraschungen.
Absinthe ist ein hochprozentiges Destillat, das aus Wermut (Artemisia absinthium), Anis, Fenchel und weiteren Kräutern hergestellt wird. Historisch wurde es wegen seines angeblich halluzinogenen Wirkstoffs Thujon berühmt, doch moderne Produktionsstandards halten den Gehalt streng unter dem gesetzlich zulässigen Grenzwert von 10 mg/kg.
Rechtlicher Rahmen in den USA
Auf Bundesebene regelt der Federal Alcohol Administration Act (FAA) den Handel mit Spirituosen. 2007 wurde eine Ausnahmegenehmigung („Absinthe Exemption“) erteilt, die den Verkauf von Absinthe mit sehr niedrigem Thujon-Gehalt erlaubt. Seitdem gilt Absinthe als reguläres alkoholisches Getränk, vergleichbar mit Gin oder Whiskey.
Die Zuständigkeit für die Umsetzung liegt jedoch bei den einzelnen Bundesstaaten. Jeder Staat kann zusätzliche Auflagen erlassen, etwa Verbote für den Verkauf in bestimmten Lokalen, höhere Altersgrenzen oder spezielle Kennzeichnungspflichten.
Bundesgesetz vs. Landesrecht
Das Bundesgesetz legt den obersten Grenzwert für Thujon fest, lässt aber Spielraum für strengere Regelungen auf Landesebene. Das bedeutet:
- Wenn ein Staat einen strengeren Grenzwert (z. B. 5 mg/kg) festlegt, gilt dieser für den Verkauf innerhalb des Staates.
- Ein absolutes Verbot ist nur möglich, wenn das Bundesgesetz dem nicht ausdrücklich widerspricht - was nach der 2007‑Exemption nicht der Fall ist.
Praktisch bedeutet das, dass die meisten Staaten Absinthe erlauben, solange die Produkte den Bundesstandard erfüllen. Ausnahmen gibt es jedoch, wo zusätzliche Auflagen gelten.

Status in allen 50 Bundesstaaten
Die folgende Tabelle fasst die aktuelle Rechtslage zusammen (Stand Oktober 2025). Sie unterscheidet zwischen drei Kategorien: „Legal“, „Legal mit Auflagen“ und „Verbot/Restriktion“. Die Angaben basieren auf den jeweils zuletzt veröffentlichten staatlichen Alkoholbehörden.
Bundesstaat | Status | Besondere Auflagen |
---|---|---|
Alabama | Legal | Keine |
Alaska | Legal | Keine |
Arizona | Legal | Keine |
Arkansas | Legal | Keine |
California | Legal | Etikettierungspflicht für Thujon‑Grenzwert |
Colorado | Legal | Keine |
Connecticut | Legal | Keine |
Delaware | Legal | Keine |
Florida | Legal | Keine |
Georgia | Legal | Keine |
Hawaii | Legal | Keine |
Idaho | Legal | Keine |
Illinois | Legal | Keine |
Indiana | Legal | Keine |
Iowa | Legal | Keine |
Kansas | Legal | Keine |
Kentucky | Legal | Keine |
Louisiana | Verbot | Absinthe komplett verboten seit 1915, Ausnahmen nur für medizinische Nutzung |
Maine | Legal | Keine |
Maryland | Legal | Keine |
Massachusetts | Legal | Keine |
Michigan | Legal | Keine |
Minnesota | Legal | Keine |
Mississippi | Legal | Keine |
Missouri | Legal | Keine |
Montana | Legal | Keine |
Nebraska | Legal mit Auflagen | Verkauf nur in lizenzierten Spirituosengeschäften, Kennzeichnungspflicht |
Nevada | Legal | Keine |
New Hampshire | Legal | Keine |
New Jersey | Legal | Keine |
New Mexico | Legal | Keine |
New York | Legal | Keine |
North Carolina | Legal | Keine |
North Dakota | Legal | Keine |
Ohio | Legal | Keine |
Oklahoma | Legal | Keine |
Oregon | Legal | Keine |
Pennsylvania | Legal | Keine |
Rhode Island | Legal | Keine |
South Carolina | Legal | Keine |
South Dakota | Legal | Keine |
Tennessee | Legal | Keine |
Texas | Legal | Keine |
Utah | Legal | Keine |
Vermont | Legal | Keine |
Virginia | Legal | Keine |
Washington | Legal | Keine |
West Virginia | Legal | Keine |
Wisconsin | Legal | Keine |
Wyoming | Legal | Keine |
Wichtige Ausnahmen und Sonderregelungen
Auch wenn der Großteil der Staaten Absinthe grundsätzlich erlaubt, gibt es einige Besonderheiten, die man kennen sollte:
- Louisiana: Das Gesetz von 1915 verbietet Absinthe vollständig, es sei denn, es wird als medizinisches Produkt mit speziellen Genehmigungen verwendet.
- Nebraska: Hier darf Absinthe nur in lizenzierten Spirituosengeschäften verkauft werden, und jede Flasche muss den Thujon‑Gehalt explizit auf dem Etikett angeben.
- Kalifornien: Das State Alcoholic Beverage Control (ABC) verlangt, dass der Thujon‑Wert im Verkaufsprospekt aufgeführt wird, obwohl das Produkt bereits federführend zugelassen ist.
Für Reisende, die Absinthe aus Europa mitbringen, gilt: Die Einfuhr von bis zu 1 Liter pro Person ist erlaubt, solange der Thujon‑Grenzwert nicht überschritten wird. Grenzbeamte können jedoch lokale Beschränkungen prüfen, besonders in den beiden streng regulierten Staaten.

Tipps für Konsumenten
- Prüfe das Etikett: Der Thujon‑Wert muss unter 10 mg/kg liegen. Hersteller, die das nicht angeben, sollten gemieden werden.
- Beim Einkauf im Einzelhandel: Achte darauf, dass das Geschäft eine gültige Lizenz für Spirituosen hat. In Nebraska ist das gesetzlich zwingend.
- Wenn du online bestellst, wähle Anbieter, die den Versand in den gewünschten Bundesstaat explizit erlauben. Viele Händler schreiben das in den AGB.
- Bei Reisen in die USA: Informiere dich vorab über die aktuelle Rechtslage deines Zielstaates - Regelungen können sich durch neue Gesetze ändern.
- Genieße verantwortungsbewusst: Absinthe hat einen hohen Alkoholgehalt (oft 55-74 % vol.). Kopfschmerzen und Übelkeit sind keine Seltenheit, wenn man zu viel trinkt.
Zusammenfassung für Schnelleinstieg
Absinthe ist auf Bundesebene legal, vorausgesetzt der Thujon‑Gehalt bleibt unter 10 mg/kg. Nur Louisiana verbietet das Getränk komplett; Nebraska und Kalifornien haben zusätzliche Kennzeichnungs‑ bzw. Verkaufspflichten. Für die meisten Reisenden und Einheimischen gilt also: Absinthe kaufen, genießen - aber immer das Etikett prüfen und lokale Auflagen im Blick behalten.
Ist Absinthe in den USA komplett legal?
Ja, seit 2007 ist Absinthe bundesweit legal, solange der Thujon‑Gehalt 10 mg/kg nicht überschreitet. Einzelne Staaten können jedoch strengere Auflagen erlassen.
Welcher Bundesstaat verbietet Absinthe vollständig?
Louisiana hat ein generelles Verbot, das aus einer Gesetzeslage von 1915 stammt. Nur in Ausnahmefällen für medizinische Nutzung kann es genehmigt werden.
Wie hoch darf der Thujon‑Gehalt bei Absinthe sein?
Der zulässige Grenzwert liegt bei maximal 10 mg/kg. Produkte darüber gelten als illegal und dürfen nicht verkauft werden.
Darf ich Absinthe aus Europa nach Amerika mitnehmen?
Ja, bis zu 1 Liter pro Person ist erlaubt, solange das Getränk den Bundes‑Thujon‑Grenzwert einhält. An der Grenze kann jedoch der jeweilige Bundesstaat prüfen, ob zusätzliche Auflagen gelten.
Gibt es besondere Kennzeichnungspflichten?
In Kalifornien und manchen anderen Staaten muss der Thujon‑Wert auf dem Etikett stehen. Nebraska verlangt zudem die Angabe der Lizenz des Verkaufsortes.