Orales oder topisches CBD: Was ist effektiver für Haut und Wohlbefinden?

Von Anja Schneider    An 28 Okt, 2025    Kommentare (0)

Orales oder topisches CBD: Was ist effektiver für Haut und Wohlbefinden?

Stell dir vor, du hast verspannte Schultern, rote Flecken auf dem Gesicht oder nächtliche Schmerzen in den Knien. Du hast von CBD gehört - aber jetzt stehst du vor einer Entscheidung: Sollst du es einnehmen oder auf die Haut reiben? Viele Menschen denken, CBD ist CBD. Aber das ist ein Irrtum. Orales und topisches CBD wirken völlig anders - und welche Form du wählst, entscheidet, ob du wirklich eine Wirkung spürst.

Was passiert, wenn du CBD einnimmst?

Wenn du CBD-Öl unter die Zunge tropfst oder es in einer Kapsel schluckst, gelangt es in deinen Blutkreislauf. Dein Körper verteilt es überall: Gehirn, Muskeln, Gelenke, Haut. Es greift an den Endocannabinoid-Rezeptoren an - besonders CB1 und CB2 - und hilft, Entzündungen zu dämpfen, Schmerzsignale zu reduzieren und Stresshormone zu regulieren. Das ist besonders nützlich, wenn du unter chronischem Stress, Schlafstörungen oder allgemeiner Unruhe leidest.

Ein Studie aus dem Jahr 2023, die im Journal of Clinical Medicine veröffentlicht wurde, zeigte, dass Menschen mit generalisierter Angststörung, die täglich 25 mg CBD oral einnahmen, nach vier Wochen eine durchschnittliche Reduktion der Angstsymptome um 32 % berichteten. Die Wirkung setzt langsam ein - meist zwischen 30 und 90 Minuten - und hält vier bis sechs Stunden an. Du bekommst eine systemische Wirkung: von innen heraus.

Was passiert, wenn du CBD auf die Haut gibst?

Topisches CBD - also Cremes, Salben oder Roll-Ons - bleibt fast komplett an der Stelle, wo du es aufträgst. Es dringt nicht tief in den Blutkreislauf ein. Stattdessen wirkt es lokal an den Endocannabinoid-Rezeptoren in der Haut, den Muskeln und den Nervenenden direkt unter der Oberfläche. Das ist ideal, wenn du eine spezifische Stelle hast, die wehtut: eine schmerzende Schulter, eine entzündete Arthrose im Knie oder juckende, trockene Haut.

Ein Test mit 120 Teilnehmern mit leichter bis mittelschwerer Psoriasis, durchgeführt an der Universität Heidelberg im Frühjahr 2025, zeigte: Nach vier Wochen täglicher Anwendung einer CBD-Creme mit 5 % Konzentration verbesserte sich die Rötung bei 78 % der Probanden deutlich. Die Haut fühlte sich weicher an, der Juckreiz nahm um durchschnittlich 61 % ab. Die Wirkung trat oft schon nach 15 bis 20 Minuten ein - schneller als bei oralem CBD.

Wo ist orales CBD besser?

Wenn du etwas für dein ganzes System brauchst, ist orales CBD die bessere Wahl. Es hilft nicht nur bei Schmerzen, sondern auch bei:

  • Chronischem Stress und Überlastung
  • Schlafproblemen - besonders wenn du dich nicht abschalten kannst
  • Allgemeiner Entzündungsneigung - z. B. bei Reizdarm oder Arthritis
  • Stimmungsschwankungen und leichten Depressionen

Ein 42-jähriger Lehrer aus Stuttgart, der unter Burnout litt, berichtete: „Ich habe drei Monate CBD-Kapseln genommen. Nicht weil ich Schmerzen hatte, sondern weil ich mich ständig leer gefühlt habe. Nach sechs Wochen war ich wieder in der Lage, morgens aufzustehen - ohne Kaffee und ohne Angst.“

Orales CBD ist auch nützlich, wenn du eine langanhaltende Wirkung willst. Es wirkt nicht sofort, aber es baut sich langsam im Körper auf. Viele Nutzer kombinieren es mit einer abendlichen Routine - ein Tropfen Öl, ein Buch, Dunkelheit - und spüren, wie ihr Körper langsam zur Ruhe kommt.

Abstrakte Darstellung von CBD-Wirkung: systemisch im Körper vs. lokal auf der Haut.

Wo ist topisches CBD besser?

Topisches CBD ist deine erste Wahl, wenn du eine konkrete Stelle behandeln willst - und zwar schnell und ohne Nebenwirkungen im Körper. Es ist besonders gut für:

  • Arthrose- und Muskelbeschwerden (z. B. Nacken, Rücken, Knie)
  • Hautprobleme wie Ekzeme, Akne oder Psoriasis
  • Spannungskopfschmerzen - wenn du es an Schläfen und Nacken reibst
  • Post-workout-Schmerzen oder Muskelkater

Ein 58-jähriger Gartenarbeiter aus Baden-Württemberg nutzt eine CBD-Salbe mit 10 % Konzentration nach dem Gießen und Rasenmähen. „Meine Finger sind steif wie Holz. Mit der Salbe kann ich wieder die Werkzeuge halten - ohne Ibuprofen. Und ich spüre es nach fünf Minuten.“

Topisches CBD ist auch sicherer für Menschen, die empfindlich auf Medikamente reagieren oder andere Arzneimittel einnehmen. Da es kaum ins Blut gelangt, gibt es kaum Wechselwirkungen - im Gegensatz zu oralem CBD, das über die Leber verarbeitet wird.

Was ist mit der Konzentration?

Die Menge an CBD ist entscheidend - aber nicht immer, was du denkst. Bei topischem CBD brauchst du oft eine höhere Konzentration, weil es nicht in den Körper eindringt. Eine Creme mit 2 % CBD wirkt kaum. Eine mit 5-10 % ist realistisch. Bei oralem CBD reichen oft 10-25 mg pro Tag - das ist weniger als ein Gramm in einer Salbe.

Wichtig: Achte auf den „Full-Spectrum“- oder „Broad-Spectrum“-Status. Vollspektrum-CBD enthält andere Cannabinoide und Terpene, die die Wirkung verstärken - das nennt man den „Entourage-Effekt“. Isoliertes CBD (CBD-Isolat) wirkt oft schwächer. Bei topischem CBD ist Vollspektrum besonders vorteilhaft: Die zusätzlichen Pflanzenstoffe beruhigen die Haut zusätzlich.

Zwei CBD-Produkte nebeneinander: Kapseln für innere Balance, Creme für lokale Linderung.

Kann man beide Formen kombinieren?

Ja. Und viele tun es. Wenn du unter chronischen Schmerzen leidest, kannst du morgens eine CBD-Kapsel nehmen - und abends die Salbe auf das schmerzende Knie reiben. Das ist keine Überdosierung, sondern eine gezielte Doppelstrategie: innen beruhigen, außen lindern.

Ein Nutzer aus München, der an Fibromyalgie leidet, beschreibt es so: „Ich nehme 20 mg CBD am Morgen - das hilft mir, den Tag zu starten. Abends reibe ich mir die Beine mit CBD-Creme ein - das ist wie eine warme Decke für meine Nerven.“

Wenn du anfängst, kombiniere langsam. Beginne mit einer niedrigen Dosis oral und einer kleinen Menge topisch. Beobachte, wie dein Körper reagiert. Notiere dir: Wann spürst du etwas? Wo? Wie lange hält es an?

Was du vermeiden solltest

Nicht jede CBD-Creme ist gleich. Viele Produkte enthalten Parfüm, Alkohol oder Konservierungsstoffe - das kann die Haut reizen, besonders wenn du empfindlich bist. Suche nach Produkten mit maximal drei bis fünf Inhaltsstoffen: CBD, Trägeröl (z. B. Kokos- oder Hanföl), eventuell Vitamin E. Kein „Parfüm“ oder „Fragrance“ auf der Liste.

Und: Vermeide Produkte, die „CBD“ sagen, aber keine Angabe zur Menge haben. „Enthält CBD“ ist kein Hinweis. Du musst wissen, wie viel pro Milliliter oder pro Portion drin ist. Ein gutes Produkt sagt: „500 mg CBD pro 30 ml“ - das sind 16,7 mg pro ml.

Orales CBD ist nicht für Schwangere, Stillende oder Menschen mit Leberproblemen geeignet. Topisches CBD ist in der Regel sicherer - aber auch hier: Teste zuerst auf einer kleinen Hautstelle. Manche reagieren auf Hanföl oder Terpene mit leichten Rötungen.

Wie du deine Entscheidung triffst

Frage dich:

  • Geht es um eine konkrete Stelle? → Topisches CBD
  • Geht es um dein ganzes Wohlbefinden? → Orales CBD
  • Willst du schnell eine Wirkung spüren? → Topisches CBD
  • Willst du langfristig Ruhe und Balance? → Orales CBD
  • Hast du Medikamente im Alltag? → Topisches CBD ist sicherer
  • Willst du keine Kapseln schlucken? → Topisches CBD

Es gibt keine „bessere“ Form - nur die richtige für dich. Manche brauchen beides. Andere kommen mit nur einer aus. Probier es aus. Beobachte. Hör auf deinen Körper.

Kann ich CBD-Creme auf offene Wunden auftragen?

Nein. Topisches CBD ist für intakte Haut gedacht. Auf offenen Wunden, Schnitten oder stark gereizter Haut kann es zu Reizungen kommen. Selbst wenn die Creme natürlich ist, kann sie die Heilung verlangsamen oder Bakterien einführen. Warte, bis die Wunde verheilt ist - dann kannst du die Creme zur Beruhigung der Narbe nutzen.

Wie lange hält CBD-Creme im Regal?

Die meisten CBD-Cremes halten 12 bis 18 Monate, wenn sie kühl und dunkel aufbewahrt werden. Licht und Wärme zerstören das CBD. Halte sie nicht in der Badewanne oder auf der Fensterbank. Ein Schrank oder das Kühlschrankregal ist ideal. Achte auf das Verfallsdatum - und rieche sie: Wenn sie ranzig oder chemisch riecht, wirft sie weg.

Ist CBD-Creme legal in Deutschland?

Ja, solange sie weniger als 0,2 % THC enthält - was fast alle deutschen Produkte erfüllen. CBD-Cremes gelten als kosmetische Produkte, nicht als Medizin. Sie dürfen nicht als Heilmittel beworben werden, aber du kannst sie frei kaufen und nutzen. Achte auf den Hersteller: Vertrauenswürdige Marken geben die Labortests (COA) öffentlich ein - und zeigen, dass der THC-Gehalt unter dem Grenzwert liegt.

Kann CBD-Creme gegen Akne helfen?

Ja. Studien zeigen, dass CBD die Talgproduktion in den Hautdrüsen regulieren kann - und Entzündungen dämpft. Das macht es zu einem vielversprechenden Ansatz bei Akne. Eine Studie aus dem Jahr 2024 im Journal of Dermatological Science fand, dass eine 3 %ige CBD-Creme die Anzahl der entzündeten Pickel nach vier Wochen um 41 % reduzierte - vergleichbar mit Benzoylperoxid, aber ohne Trockenheit oder Schuppenbildung.

Warum wirkt orales CBD nicht bei mir?

Möglicherweise ist die Dosis zu niedrig, oder du hast einen hohen Stoffwechsel. Manche Menschen brauchen bis zu 50 mg täglich, um eine Wirkung zu spüren. Andere haben eine genetische Variation, die die Aufnahme von CBD verlangsamt. Versuche, es mit einem Fett zu kombinieren - z. B. mit einem Löffel Erdnussbutter - das verbessert die Aufnahme. Wenn du trotzdem nichts spürst, probiere topisches CBD. Vielleicht ist dein Körper einfach besser auf lokale Anwendungen ansprechbar.